Posts List

Forum >> German Meeting Point - Army Guide >> Die Bezeichnung des Tages

Records 41 to 50 of 61

[Pages: 1 2 3 4 5 6 7 ]

 
Post
Jasager
21:04 14.10.2007

Die Bezeichnung des Tages – Mörser.

Ein Mörser ist ein Geschütz mit einem kleinen Verhältnis zwischen Rohrlänge und Kaliber (zwischen 12 und 18 Kaliberlängen und einer Anfangsgeschwindigkeit von 300 m/s, ursprünglich nur etwa 2 Kaliberlängen).

Entwickelt im 14. Jahrhundert, wird der Mörser ausschließlich in der oberen Winkelgruppe (Steilfeuer) eingesetzt. Früher wurden Mörser mit Kartusche und sprengstoffgefüllten Hohlkugeln, heutzutage dagegen flossenstabilisierte Granaten eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden weitere, heute zusammenfassend als Mörser bezeichnete Waffen entwickelt, die ursprünglich andere Namen hatten:

  • Der Mörser als mit Zügen versehener Hinterlader mit schwerem Kaliber (ab ca. 200 mm) als weiter verkürzte Haubitze. Durch Verkürzung des Rohres konnte das Gewicht gesenkt und damit das Kaliber vergrößert werden. Schwerste Exemplare dieser Art waren die "Dicke Bertha" mit 42 cm im Ersten und die Selbstfahrlafette Gerät 040 (siehe Mörser Karl) mit 60 cm und Gerät 041 mit 54 cm Kaliber im Zweiten Weltkrieg. Die Reichweite z. B. des deutschen 60cm-Mörsers im Zweiten Weltkrieg lag trotz des kurzen Laufs bei über 6000 Metern. Dieser Mörsertyp war jedoch zu unbeweglich (124 t Masse) und wurde häufig im Krieg zerstört. Diese schwersten Mörser mit dem Decknamen "Karl" wurden im Zweiten Weltkrieg bekannt unter ihren jeweiligen Geschützbezeichnungen "Thor" (ausgestellt im Panzermuseum Kubinka nahe Moskau), "Loki", "Ziu", "Baldur", "Odin", "Adam" und "Eva".

  • Minenwerfer als Infanterie-Unterstützungswaffe, Vorderlader mit gezogenem oder glattem Lauf und Kalibern bis 380 mm, wurden im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Es gab diverse Varianten, z. T. auch mit flügelstabilisierten Geschossen, sog. Flügelminenwerfer. 1907 führte die deutsche Armee Aufgrund der Erfahrungen des Russisch-Japanischen Krieges den Minenwerfer ein. Im Stellungskrieg des Ersten Weltkriegs wurde er zu einer vorherrschenden Infanteriewaffe. Es gab leichte (Kaliber 75,8-mm), mittlere (Kaliber 170-mm) und schwere (Kaliber 250-mm) Minenwerfer. Der leichte Minenwerfer mit einem Gesamtgewicht von unter 200 kg eignet sich wegen des geringe Gewichtes und der großen Wirkung der Granate, die immerhin der einer 15-cm-Granate entsprach, sehr gut als leichtes Infanteriegeschütz, welches auch bei Angriffen im Mannschaftszug bewegt werden konnte. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs stand der Wehrmacht eine ausgereifte Waffe zur Verfügung. Kostengünstige Herstellung, Wendigkeit, einfache Handhabung, hohe Treffsicherheit, schnelle Feuerbereitschaft und hohe Splitterwirkung waren schon damals gewährleistet.

Normalerweise gehörte in der deutschen Wehrmacht zu jeder Maschinengewehrkompanie eines Grenadierbataillons ein Zug mittlerer Granatwerfer. Der 13. Infanteriegeschützkompanie jedes Grenadierregiments war ein Zug schwerer Granatwerfer zugestellt. Eigene Granatwerferbataillone wurden erst 1944 aufgestellt. Im Gegensatz dazu gehörten bei der Roten Armee die Granatwerfer zur Artillerie. Dort machten sie rund 50 Prozent des Geschützbestandes aus. Während des Krieges lieferte die sowjetische Rüstungsindustrie jedes Jahr rund 100.000 Werfer aller Baumuster an die Truppe.

Die deutsche Wehrmacht kannte drei Granatwerferarten:

  • Leichter Granatwerfer 36, Kaliber 5 cm. Mit dieser als leichtes Rückengepäck zu tragenden Waffe war bei Kriegsbeginn jeder Schützenzug ausgestattet. Aufgrund seine Reichweite von nur 500 m und der geringen Splitterwirkung, welche einer Handgranate entsprach, wurde er in der zweiten Kriegshälfte ausgesondert. Der Leichte Granatwerfer 36 war bei der NVA bis 1952 als Lehr- und Ausbildungswaffe im Einsatz.

  • Schwerer Granatwerfer 34, Kaliber 8 cm. Dieser anfangs im Krieg eingesetzte Werfer wurde vom gleichkalibrigen Mittleren Granatwerfer 42, welcher in rund 60.000 Exemplaren an die Front kam, abgelöst. Die 3,5 kg schweren Granaten ließen sich bis zu 5.000 m weit verschießen. Der Schwere Granatwerfer 34 war auch bei der NVA im Einsatz.

  • Schwerer Granatwerfer 42, Kaliber 12 cm. Von ihm wurden 8.000 Stück hergestellt. Mit diesem Werfer ließen sich 15,8 kg schwere Geschosse auf eine Entfernung von 6.000 m abfeuern.

  • Granatwerfer (in der Schweizer Armee als Minenwerfer bezeichnet), als einziger noch existierender Typ heute als Mörser bezeichnet, mit glattem Lauf. Hier ist die Treibladung zum Teil fest oder in Form von mehreren abnehmbaren Ladungen, mit der Granate verbunden, die Zündung erfolgt über einen feststehenden Schlagbolzen (Dorn) im Bodenstück des Rohres. Granatwerfer werden nur in den oberen Winkelgruppen eingesetzt (>45°). Dadurch wirkt der Rückstoß hauptsächlich nach unten, wo er von einer großen Bodenplatte aufgenommen wird. Diese Konstruktion erlaubt den Verzicht auf große und schwere Rücklaufhemmungen. Durch dieses Prinzip können Granatwerfer relativ leicht gehalten werden und sind so als Begleitwaffe der Infanterie gut einsetzbar. Die kleineren Kaliber (bis 120 mm) werden von vorn geladen, die schwereren Kaliber (240 mm) werden durch Schwenken des Rohres in die Horizontale von hinten geladen. Neben Sprenggranaten werden auch Rauch- oder Nebelgranaten sowie Leuchtgranaten verschossen. Daneben existieren Mehrfachwerfer wie der belgische PRB 426 oder der von der britischen Marine im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Hedgehog.

Die Bedeutung des Mörsers als Unterstützungswaffe für die Infanterie im indirekten Feuer hält bis heute an. Besonders auch in urbanen Gefechtssituationen ist der hohe Steilfeuerwinkel ein Vorteil gegenüber schwererer Artillerie. Weiterentwicklungen bei Mörsern zielen am ehesten auf die Verbesserung von Reichweite und Treffsicherheit der Geschosse und bessere Feuerleitung mit elektronischen Mitteln.

Jasager
16:27 22.10.2007

Die Bezeichnung des Tages – Faustpatrone.

Die Faustpatrone war die erste rückstoßfreie Einweg-Waffe zur Bekämpfung von Panzern und ein Vorläufer der besser bekannten deutschen Panzerfaust. Andere Bezeichnungen für die Waffe lauteten Faustpatrone 1, Faustpatrone klein, Faustpatrone 30 oder - später beim Nachfolger - Panzerfaust 30 (wobei 30 für die Reichweite in Metern stand). Dazu gab es Spitznamen wie "Gretchen" bzw. "kleine Grete".

Die Entwicklung der Faustpatrone startete 1942 bei der deutschen Firma HASAG unter der Leitung von Dr. Heinrich Langweiler in Leipzig. Ziel war die Schaffung eine einfachen und trotzdem wirkungsvollen Abwehrwaffe für Infanteristen gegen Panzer, da deutsche Soldaten im Rußlandfeldzug erhebliche Schwierigkeiten mit dem sowjetischen Panzer T-34 hatten.

Ergebnis war die 1942 in Truppenversuchen getestete und 1943 erstmals eingeführte Faustpatrone 30. Die deutsche Armee bestellte 20.000 Stück und die ersten 500 wurden von der Firma HASAG Hugo Schneider AG, Werk Schlieben im August 1943 an die Ostfront geliefert. Die Faustpatrone (Gesamtgewicht: 3,2 kg, 54 Gramm Treibladung, 0,4 kg Hohlladung im Gefechtskopf) konnte auf 30 Meter Reichweite bis zu 140 mm Panzerung durchschlagen.

Die Probleme der Faustpatrone: es fehlte eine optische Zieleinrichtung und der spitze Gefechtskopf mit 100 mm Durchmesser neigte dazu, von den schrägen Panzerungen des T34 abzurutschen oder ohne Durchschlageffekt zu explodieren. Aufgrund der schon frühzeitig festgestellten Mängel startete nahezu zeitgleich die Produktion des Nachfolgermusters Panzerfaust 30. Die hatte ein Visier, mit 96 Gramm mehr Treibladung und eine auf 0,8 kg verdoppelte Hohlladung. Der Gefechtskopf wurde auf 150 mm verbreitert, um auch bei schrägen Panzerungen mehr Auftreffläche = höhere Wirkungsweise zu erzielen.

Der Unterschied zwischen Faustpatrone 30 (kleiner und spitz) und Panzerfaust 30 (größer und abgestumpft) ist am Gefechtskopf gut ersichtlich. Funktionsweise von Hohlladungen sowie anwendbare Schutzmaßnahmen werden ebenfalls erläutert.

Jasager
22:31 30.10.2007

Die Bezeichnung des Tages – Panzerfaust.

Die Panzerfaust (auch Panzerabwehrrohr) ist eine rückstoßfreie, großkalibrige Panzerabwehrhandwaffe zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen, befestigten Stellungen, tieffliegenden Hubschraubern und Truppenunterkünften sowie „weichen“ Zielen wie Lastkraftwagen, Lagern usw. aus geringer Entfernung.

Im deutschen und internationalen Sprachgebrauch sind Panzerfäuste Panzerabwehrhandwaffen mit überkalibrigem, vor dem Abschussrohr liegendem Hohlladungsgefechtskopf. Das Geschoss wird über eine Treib- und Gegenladung aus dem Abschussrohr getrieben, ein Raketenmotor verlängert die Reichweite.

Die amerikanische Bazooka besitzt im Gegensatz dazu eine annähernd kalibergleiche, im Abschussrohr liegende Hohlladung; als Antrieb dient alleinig ein Raketenmotor. Gleiches gilt für LAW und Panzerschreck, eigentlich ein Raketenwerfer bzw. eine rocket propelled grenade.

Ein rückstoßfreies Geschütz verwendet analog dem Startvorgang der Panzerfaust lediglich eine Treibladung und eine eventuell vorhandene Gegenmasse, um das kalibergleiche Geschoss aus dem Rohr zu treiben. Eine bei der Panzerfaust vorhandene Raketenunterstützung fehlt. Zu nennen wäre hier etwa das schwedische Panzerabwehrmodell „Carl Gustaf“ oder die Waffen im Kaliber 106 mm.

Der englische PIAT wiederum stellt eine Sonderform eines Mörsers dar, der eine Hohlladung mittels eines Zapfenmörsers direkt von der Schulter aus abfeuert. Die im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Waffe war definitiv nicht rückstoßfrei, konnte dafür auch aus geschlossenen Räumen eingesetzt werden.

Im englischen Sprachgebrauch wird der militärische Terminus Panzerfaust teilweise auf die historischen, im Zweiten Weltkrieg verwendeten Panzerfaustmodelle beschränkt.

Der eigentliche Flugkörper ist im Gegensatz zu den Panzerabwehrlenkwaffen (Lenkflugkörpern, LFK), wie etwa MILAN, HOT oder TOW während des Fluges ungelenkt.

Moderne Panzerabwehrminen verwenden Panzerfäuste und ähnliche Waffen z. T. als Teil der Minenkonstruktion.

Jasager
20:04 03.11.2007

Die Bezeichnung des Tages – Munroe-Effekt.

Der Munroe-Effekt, teils auch fälschlich Monroe-Effekt, bezeichnet die partielle Fokussierung von Explosionsenergie, verursacht durch eine Kavität oder einen Hohlraum, der in den Sprengstoff geschnitten wurde. Durch diese Fokussierung kann die Durchschlagskraft einer Sprengladung deutlich erhöht werden; sie wird etwa bei einer Hohlladung ausgenutzt. Benannt ist der Effekt nach Charles E. Munroe, der ihn 1888 entdeckte.

Die Explosionsenenergie wird normalerweise direkt über der Oberfläche hinweg freigesetzt, lotrecht zur Oberfläche gerichtet. Durch Formung des Sprengstoffs wird die Explosionsenergie nun aber in dem Hohlkörper konzentriert. Wenn dieser die richtige Form besitzt, gewöhnlich ein Konus, entsteht ein gerichtetes Hochgeschwindigkeitsplasma.

Während seiner Arbeit bei der Naval Torpedo Station in Newport in den Vereinigten Staaten bemerkte Munroe, dass wenn ein Block Schießbaumwolle mit eingestempeltem Herstellernamen neben einer Metallplatte detonierte, sich die Buchstaben in die Platte schnitten. Wenn die Buchstaben als Relief über dem Rest der Schießbaumwolle erhoben waren, erhoben sich die Buchstaben ebenfalls von der Oberfläche der Metallplatte. 1910 entdeckte der Deutsche Egon Neumann, dass TNT mit einer konischen Einbuchtung sich durch eine Metallplatte schneidet, welche normalerweise durch dieselbe Menge des Sprengstoffs lediglich verbeult würde.

Allerdings wurde der militärische Nutzen des Effekts nicht vor dem Zweiten Weltkrieg genutzt, die erste Anwendung war wahrscheinlich die Britische Hohlladungsgranate Nr. 68, die zuerst im Mai 1940 eingesetzt wurde.

In den modernen militärischen Anwendungen kann ein Munroe-Effekt-Hohlladungssprengkopf eine solide Stahlpanzerung entsprechend dem 1,5 bis 2,5-fachen Durchmesser des Sprengkopfes penetrieren. Die als Gegenmaßnahme zu Hohlladungswaffen entwickelte moderne Verbundpanzerung oder Reaktivpanzerung vermindert die Wirkung wiederum.

In der zivilen Nutzung werden Hohlladungskörper als Schneidladung verwendet, um etwa Stahlbalkenträger zu zerschneiden, z. B. beim Abbruch von alten Hochhäusern.

Jasager
14:38 11.11.2007

Die Bezeichnung des Tages – Anzündhütchen.

Anzündhütchen dienen dem Zünden von Geschosspatronen oder von Pulverladungen. Das Anzündhütchen wurde 1818 von dem Berner Joseph Egg erfunden. In den folgenden 60 Jahren sollten sie das Mittel der Wahl sein um eine Pulverladung in einem Vorderlader zu zünden. Dafür wurde das Steinschloss zum Perkussionsschloss weiterentwickelt. Die Erfindung des Zündhütchens führte zur Entwicklung der modernen Patrone.

Alle modernen Waffen verwenden die Zentralfeuerzündung, bei der im Boden der Hülse ein Zündhütchen eingepresst ist.

Bei den Zündhütchen unterscheidet man zwischen Berdanzündhütchen (Berdanzündung) und Boxerzündhütchen (Boxerzündung). Beide Zündhütchenarten werden für Metallpatronen (Büchsen- und Kurzwaffenpatronen) verwendet.

Diese Zündhütchen bestehen aus einer – meist vernickelten – Messingkapsel in der sich der Zündsatz befindet. Dieser ist durch eine mit Lack überzogene Papierscheibe gegen Feuchtigkeit geschützt. Bei dem Boxerzündhütchen ist außerdem der dreibeinige Amboss als Widerlager eingesetzt.

Während bei der Boxerzündung der Zündstrahl durch ein zentrales Zündloch in der Hülse in den Pulverraum geleitet wird, ist bei der Berdanhülse an dieser Stelle der Amboss angebracht. Neben dem Amboss sind dann zwei Zündkanäle. Die Berdanzündung wird hauptsächlich noch im militärischen Bereich benutzt, während gerade im sportlichen Bereich die Boxerzündung dominiert, da hier das abgeschossene Zündhütchen leicht ausgestoßen werden kann, um die Patrone wiederzuladen.

Alle drei Zündsätze werden durch Reibung gezündet, wenn der Schlagbolzen einer Waffe auf das Zündhütchen trifft und sich das Material gegen und am Amboss vorbei quetscht. Je nach Substanz reichen schon sehr geringe Erschütterung oder Wärmeeinwirkung aus, um eine Zündung zu bewirken, weshalb das Manipulieren an Zündhütchen oder Patronen lebensgefährlich sein kann.

Heute verwendet man als Initialsprengstoff in Anzündhütchen seit etwa 1930 die organische Substanz Tetrazen in Mischungen ("Sinoxyd-Sätze"), die das früher übliche Knallquecksilber (Quecksilberfulminat), das sehr giftig und korrosiv war, völlig verdrängt haben. Das sofort detonierende Bleiazid kann nur als Initialzünder für andere Sprengstoffe verwendet werden und nicht in Zündhütchen. Das ebenfalls sehr giftige Knallsilber (Silberfulminat) ist für diese Verwendung zu empfindlich und auch zu teuer.

Boxerzündhütchen gibt es in den Größen 4,45 mm (klein) und 5,33 mm (groß). Bei gleichen Abmessungen unterscheidet man dann noch Pistolen- und Büchsenversion sowie jeweils eine Magnum-Ausführung mit verstärktem Zündsatz. Berdanzündhütchen gibt es für Pistolen in den Durchmessern 4,5 mm und 5 mm sowie für Büchsen in den den Durchmessern 4,5 mm, 5,5 mm und 6,45 mm. Zündhütchen haben in der Regel keine Kennzeichnung Ihrer Größe und Ladung.

Nach demselben Prinzip wie Anzündhütchen funktionieren sogenannte Knallerbsen. Das sind kleine Knallkörper die z. B. mit einer geringen Menge Silberfulminat gefüllt sind. Wenn man sie auf den Boden wirft, zündet der Stoff durch den Aufprall und es gibt einen mehr oder weniger lauten Knall.

Alle genannten Stoffe sind hochexplosiv und fallen unter die Sprengstoffverordnung. Trotzdem sind Zündhütchen in Deutschland frei erhältlich.

Jasager
12:08 18.11.2007

Die Bezeichnung des Tages – Schlagbolzen.

Der Schlagbolzen ist Teil des Abzugssystems bei Feuerwaffen, die mit Patronen geladen werden.

Beim Schlagbolzen handelt es sich, als Teil einer Feuerwaffe, um einen Metallstift, der beim Abfeuern der Waffe auf den Teil der Patrone trifft, in dem das Zündmittel untergebracht ist. Bei der Zentralfeuerpatrone ist es das Zündhütchen, bei der Randfeuerpatrone (Rimfire Cartridge) z. B. Kleinkaliber der Rand des Patronenhülsenbodens, beim Flobert der gesamte Hülsenboden.

Der Schlagbolzen wird entweder durch eine eigene Schlagfeder angetrieben, die bei Betätigung des Verschlusses oder Abzuges gespannt wird, oder er wird durch das Auftreffen eines Schlagstückes (Hahn, Schlaghebel) oder durch den Vorlauf des Verschlusses auf den Zündsatz gestoßen.

In vielen Fällen ist der Schlagbolzen kein separates Bauteil, sondern ist nur ein strukturelles Teil des Verschlusses oder Schlaghebels.

Beim Auftreffen des Schlagbolzens auf das Zündhütchen entsteht durch den Druck eine chemische Reaktion, die zur Explosion des Zündmittels führt, die wiederum als Initialzündung des Treibmittels dient.

Bei modernen Waffen wird der Schlagbolzen üblicherweise durch Verschlussstück bzw. den Stoßboden zum Zündhütchen geführt.

Eine frühe Form des Schlagbolzens ist die Zündnadel, die von Dreyse für den ersten Militär-Hinterlader eingeführt wurde.

Jasager
20:26 02.12.2007

Die Bezeichnung des Tages – Molotowcocktail.

Molotowcocktail (auch Brandflasche, Molly genannt) ist eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl einfacher Wurfbrandsätze, die bei Aufständen, Krawallen, Guerillakriegen, im Straßenkampf oder bei Brandanschlägen benutzt werden.

Der Molotowcocktail ist ohne besondere Kenntnisse oder Materialien herstellbar. Er besteht aus einem Behältnis aus zerbrechlichem Material gefüllt mit einem flüssigen Brandbeschleuniger, versehen mit einem brennenden Zünder. Beim Auftreffen auf das Ziel zerbricht das Behältnis und der sich über das Ziel verteilende Brandbeschleuniger entzündet sich an der Zünderflamme. In seiner bekanntesten Form ist das Behältnis eine Glasflasche und der Zünder ein Lumpen, der mit dem Brandbeschleuniger getränkt ist.

Jasager
09:43 22.01.2008

Die Bezeichnung des Tages – Friendly Fire.

Friendly Fire (engl. Freundbeschuss, wörtlich übersetzt befreundeter Beschuss) ist ein euphemistischer Ausdruck aus dem US-amerikanischen Militärjargon, der den irrtümlichen Beschuss eigener oder verbündeter Streitkräfte in einer kriegerischen Auseinandersetzung bezeichnet.

Ursachen für Friendly Fire sind normalerweise eine unzureichende Identifizierung des Ziels aufgrund schlechter Sichtbedingungen (wie Dunkelheit oder Witterungseinflüsse), Kommunikationsprobleme oder technisches bzw. menschliches Versagen. Die Wirkung dieses fehlgeleiteten Beschusses wird auch als Begleitschaden bzw. Kollateralschaden bezeichnet. Absichtlicher Beschuss von Vorgesetzten durch Untergebene wird als Fragging bezeichnet, nicht als Friendly Fire.

Im Gefecht der verbundenen Waffen ist es manchmal nicht völlig vermeidbar, dass bei der Fernunterstützung von eigenen, in unmittelbarer Feindberührung stehenden Einheiten mittels Artillerie oder Kampfflugzeugen auch eigene Kräfte in Mitleidenschaft gezogen werden. Es ist dabei jedoch stets abzuwägen, ob die Verluste der eigenen Verbände nicht noch größer wären, wenn ihnen diese Luft- oder Artillerieunterstützung nicht gewährt würde.

Im Vietnamkrieg z. B. traten erhebliche Verluste auf US-amerikanischer Seite aufgrund des Abwurfes von Napalm durch die United States Air Force auf, während sich noch eigene Bodentruppen im Zielgebiet befanden, so dass die eigenen Ausfälle hierdurch manchmal zahlreicher waren als die des Vietcong. Seltener kam es vor, dass im unübersichtlichen Dschungel GIs aufeinander das Feuer eröffneten. Auch im Zweiten Golfkrieg 1991 gegen den Irak war Friendly Fire für die alliierten Truppen zum Teil ein größeres Problem als Feindeinwirkung. Unter anderem wurden eigene Bodentruppen von US-Flugzeugen versehentlich bombardiert sowie drei US-Kampfflugzeuge von Patriot-Raketen irrtümlich abgeschossen.

Zu den prominenten Opfern von Friendly Fire gehören US-Bürgerkriegsgeneral „Stonewall“ Jackson (1863), Bandleader Glenn Miller, der 1944 auf dem Flug nach Frankreich vermutlich von überschüssigen Bomben britischer Bomber getroffen wurde, der faschistische italienische Luftwaffenminister Italo Balbo, der 1940 über Tobruk abgeschossen wurde, und US-Lieutenant General Lesley J. McNair, der am 25. Juli 1944 bei Saint-Lô durch Bomben eigener Flugzeuge getötet wurde und der ranghöchste US-General war, der während des Zweiten Weltkriegs in Europa fiel.

Jasager
10:01 18.02.2008

Die Bezeichnung des Tages - Panzerabwehrmine.

Panzerminen sind speziell für die Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge entwickelte Landminen. Sie sind wesentlich größer und verfügen über eine größere Sprengwirkung als Antipersonenminen.

Panzerminenfelder werden meist durch gleichzeitige Verlegung von Antipersonenminen gegen eine Räumung gesichert. Panzerminen können nicht zwischen militärischen und zivilen Fahrzeugen unterscheiden und stellen für diese eine große Gefahr dar. Die zur Sicherung ausgelegten Antipersonenminen sind für Zivilisten und ungepanzerte Fahrzeuge ebenfalls sehr gefährlich.

Es gibt zwei Typen: Minen, die auf der reinen Explosivwirkung beruhen und Minen, die gerichtete Ladungen abfeuern.

Explosivpanzerminen beruhen auf der reinen Sprengwirkung von mehreren (meist um 5-12) Kilogramm Sprengstoff (TNT, C4 o.ä.). Sie sollen das Ziel in erster Linie durch Zerstörung der Ketten bewegungsunfähig machen. Daneben wird die Besatzung durch die Schockwirkung zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt und empfindliche Systeme des Panzers beschädigt. Leichter gepanzerte Fahrzeuge können durch solche Minen auch vollständig vernichtet werden, zur Erreichung des gleichen Effekts bei schweren Panzern werden auch mehrere Minen übereinander gestapelt oder mit einer größeren Sprengstoffladung gekoppelt. Diese Minen sind zumeist so konstruiert, dass sie durch Einzelpersonen nicht ausgelöst werden können. Dazu verfügen sie über einen Druckzünder, der erst bei Belastungen deutlich über 100 kg auslöst. Allerdings können sie auch zur Gefahr für zivile Fahrzeuge wie Busse werden.

Zur Bekämpfung schwer gepanzerter Kampfpanzer werden daneben auch Hohlladungsminen eingesetzt. Diese können z.B. auch durch akustische oder magnetische Sensoren ausgelöst werden und feuern dann einen Hohlladungsstachel, selten auch ein Geschoss in die Wanne des darüber fahrenden Panzers. Dabei soll die Panzerung durchschlagen und durch das glühende Metall die im Innenraum des Panzers mitgeführte Munition zur Explosion gebracht werden, welche dann das Ziel vollständig zerstört. Varianten dieses Minentyps (Off-route mine) können auch zur Abstandsbekämpfung eingesetzt werden. Dabei wird die Hohlladung von der auf einem Podest montierten Mine aus in die Seite des Panzers gefeuert, wofür eine besondere Sensorik/Zielerfassung nötig ist. Eine weitere Fortentwicklung versucht die eher schwach gepanzerte Oberseite (Dach) vieler Panzertypen auszunutzen. Hierbei wird bei Annäherung ein "Sublet" einige Meter in die Luft geschossen, das dann von dort aus das Ziel erfasst und eine Hohlladung von oben herab abfeuert. Ein Beispiel für diesen Minentyp ist die amerikanische M93 Hornet.

Im Gegensatz zu früheren Tellerminen und Riegelminen besitzen moderne Richtminen einen weit größeren Wirkungsbereich. Während bei früheren Minen das Überfahren des Zünders für die Auslösung notwendig war, suchen moderne Konstruktionen mit Sensoren nach dem Panzer, bevor sie die eigentliche Panzerbekämpfung einleiten. Die Verlegung der Minen ist weiterhin je nach Art mit der Hand oder dem Minenpflug möglich, andere Konstruktionen können pyrotechnisch vom Fahrzeug oder aus der Luft verlegt werden.

Jasager
10:13 18.02.2008

Sie lesen jetzt die fünfte Seite dieses Abschnitts der Web-Site, und es kann angebracht sein, die vorigen und folgenden Seiten anzusehen.


At present you cannot leave messages. To be able to do this, you should enter by using your name. If you are not registetred, do it now. The registration procedure will take just one minute.
Register

[Pages: 1 2 3 4 5 6 7 ]

|< < > >|